Ein soziales Berlin, das Chancen schafft und alle mitnimmt.
Berlin und Pankow, das war und ist für mich immer Zuhause. Ein Zuhause, in dem Vielfalt gelebte Realität ist, in dem jede*r den eigenen Lebensentwurf verwirklichen kann. Doch immer mehr Menschen erleben ein anderes Berlin: Eines, in dem Armut zunimmt, in dem Herkunft über Zukunft entscheidet und in dem der schwarz-rote Senat soziale Sicherheit kaputtspart.
Fast jedes dritte Kind in Berlin wächst in Armut auf, viele Rentner*innen müssen arbeiten, um über die Runden zu kommen. Familien warten monatelang auf Leistungen, Menschen in Not stehen stundenlang vor Ämtern, während soziale Projekte um ihre Existenz bangen. Die Lebenschancen in unserer Stadt sind ungleich verteilt und das in einer Stadt, die es besser kann.
Ich will das Chancenversprechen erneuern. Herkunft darf nicht über Zukunft entscheiden. Berlin braucht faire Startbedingungen in Bildung, Gesundheit und Teilhabe – damit jede*r die Freiheit hat, das eigene Leben selbstbestimmt zu gestalten. Das ist keine Frage von Gnade, sondern von Gerechtigkeit.
Statt Papierkram und Warteschlangen brauchen wir einen Sozialstaat, der stärkt statt verwaltet. Ich will One-Stop-Ämter, in denen ein Antrag für alle Leistungen reicht, automatische Zahlungen ab Geburt, eine starke Schuldnerberatung und moderne Sozialämter, die helfen statt abschrecken. Digitalisierung muss den Zugang erleichtern – nicht die Menschlichkeit ersetzen. Nur so machen wir den Sozialstaat wieder verlässlich, modern und menschenfreundlich.
Gleichzeitig braucht Berlin stabile Orte des Miteinanders: Stadtteilzentren, Jugendclubs, Familienhäuser, Bibliotheken und mobile Stadtteilarbeit sind das Rückgrat des sozialen Lebens. Ich will, dass sie dauerhaft finanziert werden, statt jedes Jahr neu um Förderung zu kämpfen. So entsteht das, was Berlin stark macht: Zusammenhalt, Begegnung und gegenseitige Unterstützung.
Und niemand soll in dieser Stadt ohne Zuhause leben müssen. Obdachlosigkeit ist kein Naturgesetz, sondern Folge politischer Untätigkeit. Ich setze auf Prävention statt Verdrängung, Housing First statt Notunterkünfte und soziale Wohnhilfen, die Menschen rechtzeitig erreichen – mit Hausbesuchen, mehrsprachiger Beratung und 24/7-Hilfe für vulnerable Gruppen.
Ein soziales Berlin heißt: gleiche Chancen für Kinder, Sicherheit für Senior*innen, Perspektiven für Menschen in Krisen. Es heißt, dass der Staat nicht nur auffängt, sondern stärkt – damit jeder selbstbestimmt leben kann. Dafür will ich Politik machen: nah an den Menschen, mutig im Denken, konsequent im Handeln.
Landeseigene Wohnungsunternehmen und Genossenschaften sind dabei der Schlüssel zu dauerhaft bezahlbarem Wohnen. Sie müssen einfacher bauen, besser finanzieren und Grundstücke bevorzugt erhalten können. Mit einem sozial-ökologischen Modernisierungsfonds müssen wir Sanierungen klimafreundlich, ohne dass Mieter*innen mit höheren Kosten bestraft werden. Auch Eigentum darf kein Privileg bleiben. Viele Berliner*innen träumen von einer eigenen Wohnung, doch für die meisten ist das unerreichbar. Deshalb muss die Grunderwerbsteuer für die erste, selbst genutzte Immobilie senken und bei Kaufpreisen unter 500.000 Euro ganz streichen. Auch Genossenschaftsanteile als Alterssicherung müssen wir bedenken. Über Mietkaufmodelle können auch Menschen ohne Erbe oder Eigenkapital Eigentum aufbauen, sozial gestaffelt, fair und ohne Verdrängung.
Wir können dabei von anderen europäischen Städten lernen, wie von Wien. Dort zeigt sich, wie eine mutige Wohnungspolitik wirkt. Durch konsequenten kommunalen Wohnungsbau, lebenslange Mietverträge, stabile Mieten und eine starke öffentliche Hand bleibt Wohnen dort bezahlbar. Für breite Schichten der Bevölkerung, nicht nur für wenige. Diese Haltung brauchen wir auch in Berlin: mehr Gemeinwohlorientierung, weniger Spekulation, mehr Sicherheit für die, die hier leben.
Wohnen ist mehr als ein Dach über dem Kopf – es bedeutet Würde, Sicherheit und Zukunft. Und es ist die Voraussetzung dafür, dass Menschen ihren eigenen Lebensentwurf verwirklichen können. Ein selbstbestimmtes Leben braucht ein Zuhause, das trägt.